Prüfung des befüllten Beutels nach der Siegelung
(Foto: Bruno Lukas, Press’n’Relations GmbH)
8 11 2019 | moproweb.de
Reibekäse im Schlauchbeutel.
Für Anwendungen dieser Art wird der
Medium Barrier Verbund zum Einsatz
kommen (Foto: DMK Group)
Die Performance der Reibekäseabpackung wurde von DMK und ppg > in ausgiebigen
Maschinentests über Wochen optimiert (Foto: Bruno Lukas, Press’n’Relations GmbH)
Packaging bei der DMK Group. „Wir legen
viel Wert auf eine nachhaltige Herstellung,
allerdings immer mit dem Augenmerk auf
eine wirtschaftliche Produktion.“ Das neue
Verpackungsgesetz sei hier ein zusätzlicher
starker Treiber, der das Spannungsfeld
enorm erhöhe. Der Fokus verschiebe sich in
Richtung Recyclingfähigkeit und der Druck
komme nicht nur vom Gesetzgeber, sondern
auch vom Handel. „Dort ist unter anderem
geplant, dass die Verpackungen für Eigenmarken
bis 2022 vollständig auf recyclingfähige
Packstoffe umgestellt werden“, sagt
Bianca Brunke. „Deshalb stehen wir bereits
seit Mitte des vergangenen Jahres mit unseren
Lieferanten im Austausch über neue
Verpackungen, die den neuen gesetzlichen
Anforderungen Rechnung tragen.“
Entwicklungsprojekt
mit Fokus „Design for
Recycling“
So entstand mit ppg > das Entwicklungsprojekt
für die neue Reibekäse-Verpackung. Die
eingesetzten Schlauchbeutel sollen den geriebenen
Schnittkäse mit hohem Fettgehalt
optimal schützen und die vom Handel geforderte
lange Haltbarkeit garantieren. Um
einem „Aufblähen“ der Packung aufgrund
der mikrobiologischen Aktivität im Reibekäse
entgegenzuwirken, ist im Folienverbund
eine mittelstarke Gasbarriere zu erhalten,
so dass der Sauerstoff der Außenluft vom
Produkt ferngehalten wird, aber gleichzeitig
geringe Mengen an Kohlendioxid aus
der Packung entweichen können. Während
in der herkömmlichen Schlauchbeutelverpackung
die PA-Schicht die Temperaturbeständigkeit
und die Gasbarriere gewährleistet,
sind die PE-Schichten im Wesentlichen
für die Siegelfähigkeit ausgelegt.
Substitution
von PA durch PP
„Die Herausforderung im Re-Design lag
nun darin, die Verbundfolie so zu gestalten,
dass die Verpackung von den heutigen
Sortieranlagen der Recyclingunternehmen
gut verarbeitet werden kann“, sagt Dirk
Stolte, Leiter Forschung & Entwicklung
bei ppg >. „Die Grundidee war deshalb, den
PA-Anteil im Mischverbund durch PP zu
substituieren. Gleichzeitig ging es darum,
die bei Raspel-Käse erforderliche, mittelstarke
Gasbarriere aufrechtzuerhalten,
so dass der notwendige Gasaustausch gewährleistet
bleibt und das Lebensmittel
weiterhin optimal geschützt ist.“
Medium Barriere
Polymer als Herzstück
des Folienverbundes
Auf Basis dieser lebensmitteltechnischen
Anforderungen entwickelte ppg > eine
neue Verbundfolie mit einer Polyproplyen
Schicht (PP) auf der Außenseite. Gleichzeitig
wurde die Gasbarriere von der Außen-
auf die Innenseite der Verpackung verlegt.
Sie besteht nun aus einem sogenannten
Medium Barriere Polymer (MBP), einem
Polyolefin-verwandten, auf mittlere Barriere
optimierten Werkstoff. Im Vergleich
zum bisherigen Mischverbund kommt die
neue Folie ohne das für die Recyclingfähigkeit
nicht erwünschte Polyamid (PA) aus.
Für die Abfüllung der Schlauchbeutel in der
mi | Verpackung