Keine Moral im Geschäftsleben?
Nestlé zeigt allen, wie man es richtig macht!
Immer wieder wird beklagt,
auch alle Europaabgeordneten
entsprechend über ein verantwortungsvolles
Abstimmverhalten
für die Farm-to-Fork-Strategie
instruiert werden.
Wenn Nestlé schon zu solchen
Schritten gezwungen ist, sollte
zur Sicherheit auch darüber
nachgedacht werden, die Complianceregeln
auszusetzen. Im Europaparlament
gibt es bekanntlich
viele Menschen, die aufgrund ihrer
bitteren Armut dringend auf Zuwendungen
angewiesen sind, einfach
nur um satt zu werden. Eine
gewisse Großzügigkeit würde das
Anliegen möglicherweise befördern,
denkt sich Roland Sossna.
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10 2020 | moproweb.de 5
dass es im Geschäftsleben
keine Moral gäbe. Allen solchen
Vorwürfen zum Trotz
herrscht dennoch eine grundethische
Haltung bei allen Unternehmen
vor, was man in den zu
Papier gebrachten Missions- und
Visonsstatements nachlesen
kann. Wenn aber natürlich der
Wettbewerb dazu zwingt, muss
ein Unternehmen, zumal wenn
es ein weltweit aktiver Konzern
ist, auch einmal komplett gegen
seine eigene Überzeugung handeln.
In so einer akuten Zwangslage
befindet sich z. B. Nestlé, ein
Multi, wie er sauberer gar nicht
dargestellt werden kann. Der
Markt entwickelt sich, befördert
von altruistischen NGOs, nicht als
der Wahrheit verpflichteten Medien
und moralisch überlegenen
Regierungen, zusehends weg
von tierischen hin zu pflanzlichen
Nährstoffträgern. Künstliche
Ersatzprodukte sind in der Produktentwicklungsabteilung
zwar
schnell zusammengemischt, aber
sie lassen sich dem Verbraucher
nicht ganz so leicht attraktiv präsentieren.
Sie schmecken wie Mopro
und sehen auch so aus. Nur,
sie dürfen deren originäre Namen
nicht übernehmen. Sie müssen
noch immer als „Pflanzenfettmischmasch“
o. ä. bezeichnet
werden, und können leider nicht
als „die weit überlegene Butter“
oder als „Klimaschutzkäse“ ihre
Absatzkraft frei entfalten.
Genau das halten Nestlé und
eine illustre Gruppe von höchst
idealistischen Mitstreitern im
Hinblick auf die Schaffung einer
besseren Welt für gänzlich ungerecht,
nicht mehr zeitgemäß und
kontraproduktiv. Also weg mit
alten Zöpfen wie dem Bezeichnungsschutz,
gleiches Recht für
Schließlich geht es ja um nichts
Geringeres als die Rettung der
Welt, pardon, der Umsätze. Und
deswegen mussten Ende August
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