Rohmilch nicht mit bereits pasteurisierter Milch vermischt. Dafür
sorgt ein Druckgefälle, welches im Wärmetauscher kontinuierlich
überwacht wird. Der Druck auf der Prozessseite der pasteurisierten
Milch muss stets höher sein. So wird bei kleinsten Undichtigkeiten
oder Prozessstörungen im Wärmetauscher die pasteurisierte
Milch Richtung Rohmilch gedrängt und nicht umgekehrt. Für solche
Hygieneanwendungen kommt in der Regel der digitale Drucktransmitter
Cerabar PMP51 von Endress+Hauser mit Metallmembran
zum Einsatz. Das Quick-Setup-Menü mit anpassbarem Messbereich
unterstützt die Inbetriebnahme, reduziert Kosten und spart Zeit.
NACHRICHTEN
> GEA
Flip-Flop-Steuerung in Ventilköpfen
Molkereien in den USA können nun bis zu 90 Prozent CIPMedien
durch die spezielle Wassersparfunktion LEFF (Low
Emission Flip Flop) von GEA sparen: Der Technologiekonzern
erhielt die Freigabe der US-Behörde Pasteurized Milk
Ordinance (PMO), diese selbst entwickelte Steuerungsfunktion
für Doppelsitzventile bei Molkereianwendungen
auch in den USA zu nutzen. Doppelsitzventile der Baureihe
24/7 PMO 2.0 Valve kommen bei nicht-aseptischen Molkereiprozessen
zum Einsatz, wo Milch entnommen, gelagert,
verteilt und abgefüllt wird.
Durch LEFF lassen sich die einzelnen Dichtbereiche der
Ventile getrennt reinigen, wobei ihre Dichtfunktion erhalten
bleibt. Deshalb können sie unabhängig von Prozesslaufzeiten
und Produktdrücken rund um die Uhr arbeiten, ohne den
Produktionsprozess für CIP zu unterbrechen. „Das Prinzip
basiert auf einer Flip-Flop-Bewegung der Ventilteller“, erklärt
Bernd Porath, Produktmanager für hygienische Ventiltechnik
bei GEA. „In dem Moment, wo sich der Ventilteller vom Sitz
abhebt und einen Reinigungsspalt freigibt, schießt das Reinigungsmedium
ein: Dann sind die Scherkräfte am größten,
sie reinigen am effektivsten. Wir nutzen das Prinzip aus und
schließen und öffnen die Ventilteller ganz gezielt.“
34 4 2018 | moproweb.de
Sämtliche Daten dieser Kontrollpunkte müssen mit den Kontrolleinrichtungen
verbunden werden. Der revisionssichere Data Manager
Memograph RSG45 von Endress+Hauser ist ein flexibles System
zur Gliederung und Strukturierung der Prozesswerte. Diese werden
auf einem Display dargestellt und protokolliert, während zugleich
Grenzwerte überwacht und analysiert werden. Die gemessenen
und errechneten Werte können über gängige Kommunikationsprotokolle
an übergeordnete Systeme weitergeleitet werden, einzelne
Anlagenmodule lassen sich miteinander verbinden.
LEFF ist standardmäßig in den Steuerkopf
T.VIS A-15 der Doppelsitzventile 24/7 PMO
2.0 Valve integriert (Foto: GEA)
Der Mikroprozessor sitzt direkt im Ventilkopf, was die Flip-Flop-
Bewegung um Millisekunden beschleunigt und so zur signifikanten
Einsparung von Ressourcen führt (Abbildung: GEA)
LEFF ist standardmäßig in den Steuerkopf T.VIS A-15 der
Doppelsitzventile 24/7 PMO 2.0 Valve integriert. Von hier
aus taktet die weggesteuerte Elektronik, für die GEA bereits
ein Patent besitzt, den Öffnungsmoment und -grad des
Ventiltellers mikrometer-genau. Bernd Porath: „Der für die
Steuerung verantwortliche Mikroprozessor sitzt direkt im
Ventilkopf und nicht wie sonst üblich in der SPS. Wir verkürzen
damit die Datenwege der elektronischen Steuerung und
beschleunigen die Flip-Flop-Bewegung um wertvolle Millisekunden.“
Durch das Wegemesssystem kann GEA den Spareffekt
im Vergleich zur aufwendigen SPS-Programmierung
weiter verbessern: Je schneller sich ein Ventilteller öffnet und
schließt, desto weniger Reinigungsmedium läuft bei optimaler
Reinigungsleistung durch. „Unsere Kunden, die betriebskostenoptimiert
und nachhaltig produzieren wollen, sparen
bis zu 90 Prozent an CIP-Medien. Damit meinen wir teure
Reinigungsmittel ebenso wie Wasser und Abwasser.“
Während Low Emission Flip Flop in Europa bereits für
einige große milchverarbeitende Betriebe Standard bei der
CIP-Reinigung war, durfte die Funktion im Steuerkopf des
Doppelsitzventils in den USA bisher nicht zugeschaltet werden.
Denn die US-Behörde PMO erlaubt nicht, dass Produkt
und Reinigungsflüssigkeiten gleichzeitig durch ein Ventil
laufen, um eine Kontamination gänzlich auszuschließen. Reinigungszyklen
haben deshalb bisher erhebliche kostenintensive
Stillstandzeiten für die Hersteller verursacht.
GEA Ingenieure haben nun die Doppelsitzventile für die
Milchverarbeitung gemäß der PMO-Vorgaben umgearbeitet:
Ein spezieller Unterdruck im Leckageraum saugt gegebenenfalls
überlaufendes Reinigungsmedium ab; auf die
Ventilteller kann sich somit erst gar kein Druck aufbauen.
gea.com
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