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Im Foto v.l.: Dr. Valentin Sauerer (LVFZ Kempten), Hans Etzler
(Berufsschule III Kempten), Katharina Eiband (Edelweiß), Dr.
Rudolf Seidl (LfL), Corinna Götz (Edelweiß), Hans Epp (Milchwirtschaftlicher
Verein Bayern), Tomas Graf (Naabtaler Milchwerke
Schwarzenfeld) Foto: Gerhard Groß, LVFZ Kempten
Im Foto v.l.n.r.: Nikolai Taebling, Eva Pirtzkall, Ingo Heesen,
Martin Rietzler; Foto: Gerhard Groß, LVFZ Kempten
NACHRICHTEN
Anlässlich einer offiziellen Freisprechungsfeier am LVFZ
für Molkereiwirtschaft Kempten wurden 29 Milchtechnologinnen
und Milchtechnologen verabschiedet. „Das Freisprechen
ist zwar der Höhepunkt der Berufsausbildung, bescheinigt
aber nur die Teilnahme an der Grundausbildung“, so
der Leiter des LVFZ Dr. Valentin Sauerer. Er forderte die
Absolventen auf, Mut zu Veränderungen zu haben, lernwillig
zu bleiben und gute Umgangsformen zu pflegen. Alexa und
Co. funktionieren auch ohne Höflichkeiten wie „bitte“ und
„danke“, Menschen jedoch freuen sich über gute Manieren
und erwarten freundliche Worte, so Dr. Sauerer. Dies sei der
Kitt unserer Gesellschaft, der alles zusammenhalte und motiviere
gemeinsam in die Zukunft zu gehen.
Von den 32 angetretenen Prüflingen bestanden 29 die
Abschlussprüfung. Der Notendurchschnitt von 2,78 liegt
im Mittelfeld der vergangenen Jahre. Die besten Absolventen
waren Corinna Isabll Götz, Edelweiß, Thomas Michael
Graf, Naabtaler Milchwerke Schwarzenfeld, und Katharina
Eiband, Edelweiß.
Dr. Seidl, Leiter der Abteilung Berufliche Bildung an der
LfL, verglich die doch sehr anspruchsvolle Berufsausbildung
zum Milchtechnologen/zur Milchtechnologin mit einem
Marathon, bei dem man auch auf den letzten Metern nicht
straucheln dürfe. „Die neuen Herausforderungen warten bereits
nach dem Ziel auf Sie – das sind immer kürzer werdende
Innovationszyklen, die Digitalisierung und letztlich die Verbraucherwünsche.
Das setzt ständige Fortbildung voraus –
vielleicht zum Meister oder Techniker“, so Dr. Seidl. Die Investition
in die individuelle Wissensmehrung sei die rentabelste.
Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz bzw. Textur –
glänzend, aromatisch, pikant, geschlossen… dieses Vokabular
lernte die Abschlussklasse der Molkereitechnikerschule
Kempten anlässlich einer zweitägigen Sensorikschulung an
der muva Kempten kennen. Bei einer abschließenden Prüfung
wurde getestet, ob die gängigen DIN ISO normierten
Prüfverfahren, die Erkennung der Grundgeschmacksarten
oder ein optischer Rangordnungstest beherrscht wurden.
Martin Rietzler, Nicolai Taebling, Eva Pirtzkall und Ingo
Heesen erzielten die besten Ergebnisse bei der abschließenden
Sensorikprüfung und werden im April bei der nächsten
DLG-Käseprüfung in Bamberg als Gastprüfer die ersten
Schritte in Richtung DLG-Sachverständige nehmen.
Der zweitägige Sensorik-Workshop fand bereits zum siebten
Mal statt und wurde gemeinsam von der Deutschen
Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) und der muva Kempten
durchgeführt.
In den Räumen der muva wurden mittels praktischer Übungen
die Grundbegriffe der Sensorik näher gebracht. Unter der
fachlichen Betreuung von Rebekka Wucher (muva Kempten)
sowie Frau Inka Scharf (DLG) konnten die Teilnehmer auch
spezifische Produktfehler erkennen und anhand eines Prüfschemas
gemäß DLG-5-Punkte-Schema bewerten. Dies ist
die Grundlage für die Prämierung von Lebensmitteln durch
die DLG und auch für die firmeninterne Qualitätskontrolle
der Produkte bis zum Ende der Haltbarkeit.
Während des Seminars zeigten sich die Studierenden besonders
beeindruckt von der professionellen Vorbereitung
und Durchführung der Tests durch die DLG und die muva
Kempten und bedankten sich herzlich bei Frau Scharf für
die kostenfreie Teilnahme an diesem produktspezifischen
Sensorik-Workshop der DLG.
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29 Milchtechnologen sind frei(gesprochen)
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Die vier Besten für Bamberg