mi | Verpackung
Konsumenten und deren Kinder etwa Müsliboxen
oder Milchkartons scannen und
per App animierte Spielfiguren ins Rennen
schicken können. Diese vielversprechende
Entwicklung zeigt auf: Der Einsatz intelligenter
Technologien in der Lieferkette hat
sich längst bewährt und wird auch künftig
steigen. Daher müssen sich OEMs und
Endkunden für die Zukunft rüsten und die
gewünschten Infos und Dienste zur Verfügung
stellen. Wer sich dieser Entwicklung
verschließt, gerät ins Hintertreffen.
Chancen
und Hemmnisse
Es klingt nach Goldgräberstimmung: Laut
einem Bericht von Accuray Research wird
der globale Markt für intelligente Verpackungen
in den nächsten zehn Jahren um
5,4 Prozent wachsen und bis 2025 rund
52 Milliarden Dollar erreichen. Ein erheblicher
Teil dieses Wertes wird in der Rückverfolgbarkeit
von Lebensmitteln liegen,
die bis 2023 voraussichtlich mehr als 18,5
Milliarden Dollar wert sein wird. Zu diesem
Ergebnis kommt eine Studie von Allied
Market Research. Um an diesem attraktiven
Markt zu partizipieren, bedarf es einer
durchgängigen Vernetzung mit volldigitalen,
datengetriebenen Prozessen im Sinne
von Industrie 4.0. Nur so lässt sich herausfinden
und dokumentieren, welche Parameter
eingehalten wurden – im Bereich
Molkerei etwa die Zeit und Temperatur
der Pasteurisierung, aber auch die Einhaltung
der Kühlkette bis zum Supermarkt.
Ältere beziehungsweise vordigitale Systeme
kommen dabei an ihre Grenzen, denn
Datensammlung im hierzu erforderlichen
Ausmaß muss vollautomatisch funktionieren.
Das ist bis heute in der überwiegenden
Anzahl von Betrieben nicht der Fall.
14 3 2020 | moproweb.de
Entweder stehen die benötigten Daten in
der notwendigen Dichte nicht digital zu
Verfügung – oder sie liegen zwar vor, allerdings
nicht dort, wo sie gerade benötigt
werden. Sie sind in Systemen erfasst, die
noch nicht vernetzt wurden. Viele Produzenten
scheuen die Investitionen und
setzten weiterhin auf Insellösungen. Da
auf Konsumentenseite die Nachfrage nach
Transparenz anzieht, ist ein Umdenken
zwingend erforderlich. Marktteilnehmer,
welche die Verpackung nicht digitalisieren,
beziehungsweise die gewünschte Information
nicht auf ihren Produkten oder Kartonagen
zur Verfügung stellen, entkoppeln
sich von einem attraktiven Zukunftsmarkt.
Voraussetzung:
Ganzheitliche Vernetzung
im Sinne von IIoT
Der Blick in den Produktionsalltag ist meist
noch ein Blick in die Vergangenheit. Während
auf Messen und Branchenevents die
Errungenschaften des digitalen Zeitalters
und damit einhergehend die revolutionären
Möglichkeiten smarter Daten gefeiert
werden, gehören in vielen kaum oder gar
nicht vernetzten Betrieben Excel-Listen
nach wie vor zum Arbeitsalltag. Damit
lassen sich aber keine zuverlässigen Rückschlüsse
auf die Produktion und deren
Parameter wie Zeit und Temperatur der
Pasteurisierung, Keimfreiheit und Clean-in-
Place-Verfahren ziehen. Fordern Verbraucher
diese Informationen ein, kommen Unternehmen
in Zugzwang. Dabei ist der Start
in die digitale Reise beziehungsweise deren
Beschleunigung einfacher als gedacht. Mit
der Green Box von Schneider Electric lassen
sich auch bestehende Anlagen ohne
großen Aufwand digitalisieren. Das heißt
in der Praxis: Bei Brownfield-Anlagen sind
oft sogar unterschiedliche Generationen
von Steuerungstypen im Einsatz. Zudem
lassen sich SPS ohne Ethernet-Schnittstelle
nicht so einfach an OPC UA anbinden.
Die Green Box – ein ebenso kompakter wie
robuster iPC, der sich auch nachträglich in
den meisten Schaltschränken installieren
lässt – bietet dazu im Zusammenspiel mit
AVEVAs Systemplattform Wonderware die
entsprechende Möglichkeit. Die Green Box
als universelle und erweiterbare IIoT-Lösung
mit vorinstallierten Softwarepaketen
erlaubt es, unterschiedlichste Maschinen
anzubinden, Datenaufbereitung über Templates
zu integrieren und verschiedenste
Spezifikationen von Leitsystemen und MESSchnittstellen
zu bedienen. Da die Green
Box über 240 Treiber für unterschiedliche
Kommunikationsprotokolle bietet, lassen
sich sowohl alte Bestandsmaschinen als
auch neue Anlagen und Steuerungen herstellerunabhängig
an das gewünschte System
anschließen. So wird ein über die Jahre
gewachsener Maschinenpark fit für Industrie
4.0. Mit EcoStruxure Machine bietet
Schneider speziell auf Verpackungs- und
Abfüllmaschinen zugeschnittene Automatisierungslösungen
an. Diese sind integraler
Bestandteil der offenen, skalierbaren
und IoT-fähigen EcoStruxure-Architektur,
die vernetzte Komponenten, Edge Control
sowie die Software-Ebene mit Apps, Analytics
und Services in einer übergreifenden
Systemarchitektur verbindet und nahtlosen
Datenaustausch erlaubt.
Gerüstet für das
Informationszeitalter:
Schutz für Händler
und Verbraucher
Auch auf internationaler Ebene – allen voran
in den Wachstumsmärkten China und
Die digitale Molkerei: Transparenz und Rückverfolgbarkeit von der Farm bis zum
Teller – mit durchgängiger Vernetzung im Sinne von IIoT nicht länger Zukunftsmusik
(Abb.: Schneider Electric)