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fisch angepasst werden. „Für die vier Anlagen,
die wir pro Jahr ausliefern, produzieren
wir 10 000 CAD-Zeichnungen. Oder
anders gesagt: Aus unserer Entwicklung
kommen 50 neue Teile pro Tag”, schätzt
Marc Grabher. „Und das mit nur fünf
Konstrukteuren. Deshalb muss eine neue
Zeichnung in kurzer Zeit erstellt werden
können, sonst wären wir viel zu langsam
und zu teuer.”
Die Digitalisierung macht auch vor den Anlagen nicht Halt. Die Entwickler verzichten
möglichst auf Handschalter und Taster. Ziel ist, alles über die Software zu steuern.
(Foto: Swiss Can Machinery/Siemens)
18 3 2020 | moproweb.de
Auch die Hallen der Kunden sind als 3D-Modelle
im Teamcenter abgebildet. „Immer
mehr Kunden möchten ihre bestehende
Anlage erweitern”, erzählt Michael Grabher.
„Um neue Module zu integrieren, müssen
wir die Schnittstellen genau kennen. Wenn
sie in Teamcenter abgebildet sind, ist es
nicht nötig, die Halle vor Ort auszumessen.
So können wir uns Reisen nach China oder
Singapur sparen.”
TECHNIK IN KÜRZE
Nicht nur jedes Einzelteil der Anlagen,
sondern auch die Hallen der Kunden sind
in Teamcenter abgebildet. In Kombination
mit dem 3D-CAD-System NX verfügt
Swiss Can Machinery über eine effiziente
Entwicklung. Bei der Konfiguration
und Parametrisierung der Anlagen
kommt das TIA Portal mit Multi User Engineering
zum Einsatz. Die Anlagen werden
über das Simatic HMI-Portal bedient
und auch Steuerung (Simatic S7-1500),
Schalttechnik (Sirius) und Stromversorgung
(Sitop) stammen von Siemens.
Hohe Anforderungen
an die Hygiene
Bei den Anlagen von Swiss Can Machinery
geht Qualität vor Quantität. Die Anforderungen
sind hoch, denn die Produkte werden
in Reinraumatmosphäre abgefüllt. Kritisch
ist insbesondere der Restsauerstoff,
der in den abgefüllten Dosen enthalten
sein darf. Swiss Can Machinery liegt in diesem
Bereich mit einem Restsauerstoffwert
von 0,5 Prozent an der Spitze im Markt.
Sämtliche Metallteile, die mit den Produkten
in Kontakt kommen, sind aus rostfreiem
Edelstahl gefertigt und so konstruiert,
dass kein Schmutz in Ecken oder Vertiefungen
hängen bleibt. Die Anlagen erfüllen die
strengen Anforderungen der Lebensmittelüberwachungsbehörde
der USA (FDA)
und des europäischen Pendants (EHEDG).
Bei der Konfiguration und der Inbetriebnahme
der Anlage kommt das TIA Portal
ins Spiel. Außerdem hat das Unternehmen
seine Software mit dem Optionspaket Multiuser
Engineering ergänzt. So können die
Konstrukteure parallel und unabhängig an
einem Projekt arbeiten, was die Projektierungszeiten
wesentlich reduziert. Für eine
konsistente Datenhaltung und Ablage und
für die Verwaltung und Pflege sämtlicher
Maschinendaten, ist das Teamcenter mit
TIA Portal verknüpft.
Potenzial
der Daten nutzen
Die Digitalisierung macht bei Swiss Can
Machinery auch vor den Anlagen nicht
Michael (rechts) und Marc Grabher sind Visionäre. Sie nutzen die Digitalisierung konsequent
und sind so ihren Konkurrenten voraus. (Foto: Swiss Can Machinery/Siemens)