3 2020 | moproweb.de 17
Jahr nach Portugal, Neuseeland, China,
Korea oder Singapur.
Swiss Can Machinery produziert Anlagen,
die Dosen und Gläser mit Lebensmittelpulver
füllen, entkeimen und
verschliessen. Dabei besetzt das Unternehmen
einen wachsenden Nischenmarkt.
Es ist spezialisiert auf Nahrungsmittel, bei
deren Produktion und Verpackung besondere
Hygieneanforderungen gelten. Die
grösste Kundengruppe ist die Babynahrungsbranche
mit Milchpulver für Kleinkinder,
unter anderem mit Allergien oder
Laktoseintoleranz.
Konkurrenzfähig
dank Effizienz
Das Unternehmen liefert Komplettanlagen,
von der Entnahme der leeren Dosen
oder Gläser über deren Entkeimung und
Befüllung bis zur Palettierung der Kartons
mit den fertigen Produkten. Entwickelt
und produziert werden die Anlagen in der
Schweiz.
Wie schafft es das Unternehmen, trotz
der hohen Personal- und Standortkosten
Anlagenbauern im Ausland die Stirn zu
bieten? „Andere Länder haben bezüglich
Produktionskosten deutliche Vorteile”, bestätigt
Michael Grabher, der für Finanzen
und Verkauf zuständig ist. Er gibt ein Beispiel:
„In der Schweiz kostet ein Quadratmeter
Fabrikfläche ein Vielfaches mehr als
in England.” Doch dies hielt die Brüder nicht
ab. Dazu Marc Grabher, der sich als CTO um
alle technikrelevanten Belange kümmert:
„Diesen Markthürden treten wir mit einer
aussergewöhnlichen Effizienz gegenüber
– sowohl in der Entwicklung als auch in der
Produktion.” Swiss Can Machinery setzte
von Anfang an konsequent auf Digitalisierung
und optimierte Prozesse. „Jede Anlage
ist einzigartig, die Workflows sind aber
immer dieselben.”
Die Gründer investierten im ersten Jahr
die Hälfte ihres Startkapitals von 100.000
Franken (rund 92.000 Euro) in Software
– darunter Teamcenter, die Product Lifecycle
Management Software von Siemens,
und das 3D-CAD-System NX. „Dies ist der
richtige Weg. Wer die Digitalisierung nutzen
will, muss zuerst die Grundlagen schaffen,
zum Beispiel mit einer umfassenden
Datenbank”, pflichtet Mario Fürst, Head of
Digital Enterprise von Siemens bei. „Marc
und Michael Grabher sind Visionäre. Sie
denken mindestens 10 Jahre voraus.”
Leistungsfähige
Software
Jede Anlage, die Swiss Can Machinery in
den vergangenen Jahren gebaut hat, jede
CAD-Zeichnung und jede Schraube ist im
Teamcenter erfasst. „Eine Anlage besteht
etwa aus 180 000 Einzelteilen und wir haben
fast 250 Lieferanten”, schätzt Marc
Grabher. „Um diese Datenmengen zu verwalten,
braucht es leistungsfähige Software
wie Teamcenter.”
Entscheidend für die Effizienz ist auch
der modulare Aufbau der Anlagen. Sie bestehen
aus bis zu 40 einzelnen Maschinen,
zum Beispiel der Reinigungsstation, der
Desinfektionsstation mit UV-Strahlung
oder der Wägestation. „Wir konstruieren
die Module und Komponenten so, dass sie
möglichst breit eingesetzt und einfach
modifiziert werden können”, erklärt Marc
Grabher. Denn jede Anlage ist einzigartig,
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