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Win-Win-Situation
Kooperation Milchwerk Jäger – Gmundner Molkerei ist gestartet
Blick in die neue Pasta filata Produktion von Jäger in Gmunden (Foto: Milchwerk Jäger)
Da das Milchwerk Jäger den Standort Haag/Obb. nicht
mehr erweitern kann, musste angesichts steigender
Absatzmengen an Käse eine externe Lösung gesucht
werden. Das Privatunternehmen, das sich speziell als
Hersteller von Pasta filata einen internationalen Namen gemacht
hat, entschloss sich am Ende für eine Kooperation mit der österreichischen
Genossenschaft Gmundner Molkerei. molkerei-industrie besuchte
das Milchwerk Jäger für ein Hintergrundgespräch.
„Seitdem wir vor ca. zehn Jahren mit der Produktion von Kashkaval
begonnen haben und sukzessive auch den Absatz von Pasta filata
ausweiten konnten, platzte bei uns im Werk Haag alles sprichwörtlich
aus den Nähten“, erklärt Hermann Jäger, geschäftsführender Gesellschafter
des Unternehmens. „Unsere Käserei liegt mitten im Ort und
konnte nicht mehr weiter ausgebaut werden. Also mussten wir auf
die Suche nach einem neuen Produktionsstandort gehen. Wir haben
uns über einen längeren Zeitraum alle in Süddeutschland wie auch im
benachbarten Ausland relevanten Produktionen angesehen, konnten
aber nirgends eine Lösung finden. Schließlich hat die Gmundner Molkerei
angekündigt, dass sie eine neue Käserei bauen wollte. Und so
sind wir ins Gespräch gekommen“, schildert Jäger die Abläufe.
30 6 2021 | moproweb.de
Kooperationsvertrag auf 30 Jahre
Nach einem Jahr Konzeptfindung und Verhandlung mit dem neuen
Partner wurde im März 2019 ein Kooperationsvertrag auf 30
Jahre geschlossen. Dieser sieht vor, dass die Gmundner Molkerei
statt einer gleich zwei neue Käsereigebäude errichtet, von
denen Jäger eines pachtet und mit eigenen Anlagen ausstattet.
Ebenso in Eigenregie erfolgt die Vermarktung der Produkte. Die
Gmundner Molkerei stellt das Personal und vor allem den Rohstoff.
50 Mio. kg beträgt die jährliche Abnahmemenge für Jäger.
Menge und Preis sind vertraglich fixiert. Für die Partner ist dies
eine Win-Win-Situation: Jäger kann endlich nachfragegerecht
produzieren und die Gmundner Molkerei muss deutlich weniger
Rohstoff in den Versand geben. Investiert hat die Gmundner Molkerei
32 Mio. € in Anlagen wie z.B. ein Tanklager und eine neue
Milchannahme, 14 Mio. € steckte Jäger in die Produktion. Diese
ging in der KW 8/21 nach nur einem Jahr Bauzeit an fünf Wochentagen
in den zweischichtigen Betrieb.
Wie Stefan Stein, als Technischer Leiter des Milchwerks Jäger
auch für die neue Dependance verantwortlich, erklärt, wird in
Gmunden Pasta filata für Einzelhandel und die Weiterverarbeitung
/moproweb.de